Am 17.02.2008 wurde die Unabhängigkeit der Republik Kosovo proklamiert, womit der bis dato jüngste Staat Europas entstand; 10 Jahre später, bis zum Juni 2013, haben 100 der 193 Mitgliedsstaaten der UNO den Kosovo als Staat anerkannt. Jung ist nicht nur der Staat selbst, sondern auch dessen Bevölkerung, die inzwischen zu ca. 90% albanischsprachig ist: Rund ein Drittel der ca. 1,8 Millionen Einwohner ist jünger als 16 Jahre; mehr als die Hälfte jünger als 25 Jahre. Ein relativ junges Phänomen sind weiters die massiven Zersiedlungstendenzen, die die Kulturlandschaft, vor allem im intramontanen Becken des Fushë Kosovë/Kosovo Polje, prägen: Unzählige Rohbauten, halbfertige Häuser sowie villenartige Ungetüme sind anscheinend willkürlich und ungeordnet in die Landschaft gestreut. Im zweiten Siedlungsschwerpunkt des Landes, in der Dukagjini-Ebene/Metochien, ist dieser Bauboom übrigens nicht so stark ausgeprägt. Bereits über 100 Jahre alt sind die blutigen Konflikte im Kosovo, die primär auf den geradezu manischen Versuchen der serbischen Eliten, die Regionen des multireligiösen und multiethnischen Kosovo „rein serbisch“ zu machen, basieren. Die Konsequenz davon waren mehrere brutale Bürgerkriege, die letztendlich in den Konflikt zwischen 1989 und 1999 und in die Eigenstaatlichkeit dieses Territoriums mündeten. Noch viel älter sind die großartigen serbisch-orthodoxen Klöster des Landes (vor allem Dečani und Gračanica sowie das Patriachat Peć), die zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern Südosteuropas zählen. U.a. auf der religiösen Bedeutung dieser sakralen Bauten aus dem Mittelalter, sowie auf den mythologisch verbrämten Legenden rund um die Schlacht am Amselfeld basieren die Ansprüche der Serben auf das Kosovo. Dezember 2008: Der Jugend-und-Sport-Palast in Prishtinë, ein architektonisches Denkmal des sozialistischen Jugoslawien, inzwischen mit dem Bild des UCK-Kämpfers Adem Jashari verziert (Bildmitte).Dezember 2008: Die Klosterkirche von Gračanica aus dem 14. Jhdt. Dezember 2008: Kapelle im Ortszentrum von Gračanica, inzwischen eine serbische Enklave im albanisch dominierten Kosovo. Juni 2013: mittelalterliche Deckenfresken im Pariarchat con Peć. Juni 2013: Ein schwedisch (Lok) - österreichisches (Waggons) Ensemble im Bahnhof von Prishtinë: Der Regionalzug Prishtinë - Pejë. Juni 2013: Die mittelalterliche Klosterkirche von Dečani. Juni 2013: Ein renovierter und touristisch genutzter Kulla in Junik. Juni 2013: Der Südostkamm des höchsten Berges des Kosovo, der Djeravicë. |
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